Bereits am Donnerstagmittag fuhr unser Team bei bestem Wetter von Aachen Richtung Eifel. Rock am Ring lud zur 27. Ausgabe. Neben den Headlinern Thirty Seconds To Mars, The Prodigy und Green Day bot die diesjährige Festivalausgabe eigentlich auf den drei unterschiedlichen Bühnen für jeden Musikgeschmack etwas. Wie bereits in den letzten Jahren wird bei dem beliebtesten Festival Deutschlands nicht nur „Rock“ großgeschrieben. Marek Lieberberg versteht es das Festival massentauglich zu gestalten und neben bekannten Größen der Rockszene auch einige Exoten zu etablieren. Wir haben uns das Spektakel natürlich nicht entgehen lassen und berichteten in unserem LiveBlog das ganze Festivalwochenende mit Berichten und Fotos live von Rock am Ring 2013.
Die Anfahrt zum Nürburgring gestaltete sich als sehr unproblematisch. Anders als in den letzten Jahren konnten wir das Ziel ohne größere Wartezeiten auf den Zubringern erreichen. Am Abend besuchten wir dann die Warm Up Party der Ringrocker die u. a. mit Kapelle Petra und den Kassierern das Festivalwochenende einläutete. Neben dem grandiosen Auftritt der Kassierer aus Wattenscheid und viel (manchmal sogar zu viel) nackter Haut im Publikum und auf der Bühne gesellten sich zwei frischvermählte Paare unter das feiernde Volk. Bewaffnet mit Brautkleid und ihren frischgebackenen Ehemännern verbrachten die Damen ihre Hochzeitsnacht nicht romantisch in einem schicken Hotel sondern auf der Warm Up Party zu Gesängen wie „Mein Glied ist zu groß“ oder „Blumenkohl am Pillemann“. Eine echte Traumhochzeit!
Freitag ging es dann schon früh raus. Die meisten Teammitglieder entschieden sich am ersten Festivaltag für die Alternastage und Acts wie Broilers, Bring Me The Horizon, Limp Bizkit und Korn. Das Kontrastprogramm auf der Centerstage bot neben dem Überflieger Cro auch Bands wie Fettes Brot, Paramore und den Hauptact Thrity Seconds To Mars. Die vor einigen Jahren für die „Center“ eingeführte Zugangsregelung, die nur eine gewisse Anzahl an Fans den Einlass in die ersten beiden Bereiche der Hauptbühne ermöglicht, hat sich bewährt und wäre zukünftig auch für die Alternastage eine gute Lösung. Dort quetschten sich unserer Meinung nach viel zu viele Fans in den ersten Bereich sodass die Securitykräfte alle Hände voll zu tun hatten um die Fans vorne aus den Massen zu ziehen. Je später der Abend wurde desto krasser stieg dort der Druck. Hier könnte noch etwas nachgebessert werden.
Die Acts zum Auftakt waren wirklich hervorragend. Mit Love And Death, The Ghost Inside, Asking Alexandria, Bring Me The Horizon, A Day To Remember und Amon Amarth gab es gleich am ersten Tag eine harte Dröhnung auf die Ohren. Weiter ging es mit den Broilers aus Düsseldorf zu denen die Fans ausgelassen feierten. Zu den weiteren Acts Bullet For My Valentine, Limp Bizkit und Korn muss man nicht mehr viel sagen. Die Bands stehen für ihre Qualität. Limp Bizkit-Frontmann Fred Durst, der bei seinem Auftritt neben seiner berühmten roten Baseballcap einen Vollbart trug, brachte den ersten Festivaltag noch eimal auf ein neues Level. Neben ihren bekannten Hits spielte die Band auch Coverversionen von Nirvanas “Smells Like Teen Spirit” sowie “Killing In The Name Of” von Rage Against The Machine. Weiter ging es dann mit Korn, die mit ihren vielen Auftritten bei Rock am Ring die Eifel schon fast ihr Wohnzimmer nennen können. In der Nacht wurde dann mit Boys Noize, die als Late Night Special auftraten, der erste Tag abgeschlossen.
Auch an der Centerstage wurde lautstark gefeiert. Hervorzuheben ist neben dem Auftritt von Fettes Brot auf jeden Fall Cro, der auf der Hauptbühne überraschend gut aufgenommen wurde. Bevor Thirty Seconds To Mars ihren Auftritt absolvierten, lud die Band zu einer Pressekonferenz im Pressegebäude ein. Neben Journalisten wurden 150 Fans eingeladen die an Jared Leto und seiner Band ihre Fragen loswerden konnten. Weiter präsentierte die Band neben dem VÖ-Termin ihres neuen Albums „Love Lust Faith + Dreams“ die Tourdaten der kommenden Tournee. Bei ihrem Auftritt glänzten sie mir ihrer Bühnenshow die mit großen Videoleinwänden und Pyroeffekten daher kam. Weiter wurden hunderte von bunten Bällen ist Publikum geworfen die für ein phantastisches Bild sorgten.
Am Tag 2 von Rock am Ring 2013 entschieden wir uns für die Centerstage und freuten uns ganz besonders auf den Auftritt von Volbeat und den Liveversionen ihrer neuen Songs aus dem aktuelle Album „Outlaw Gentlemen & Shady Ladies“. Auch die Auftritte von Stone Sour, mit Slipknot-Frontmann Corey Taylor und Papa Roach zählten zu unseren heutigen favorisierten Bands. Die Alternastage war u. a. mit Leslie Clio, Biffy Clyro, Tocotronic, Phoenix und The Killers ebenfalls sehr gut besetzt. Auf der Clubstage freute man sich neben den Killerpilzen, die den Ringrocker Bandcontest gewannen, auch auf Acts wie Vierkanttretlager, Disco Ensemble oder Kate Nash. Auf letztere mussten die Besucher vor der Stage aber länger warten als geplant. Bereits am Morgen machte im Pressezentrum das Gerücht über einen Überraschungsauftritt die Runde. Als am Nachmittag dann die Pressekonferenz zur diesjährigen Festivalausgabe stattfand ließ Marek Lieberberg persönlich die Bombe durch die Blume platzen. Die Beatsteaks aus Berlin hatten sich angekündigt und spielten überraschend auf der Clubstage. Sehr verdutzt schauten einige Fans in den ersten Reihen der Bühne als anstatt der Engländerin plötzlich Buletten-Frontmann Arnim Teutoburg-Weiß und seine Bandkollegen die Stage betraten. Die Nachricht machte schnell die Runde auf dem Festivalgelände und so kam es das von allen Seiten immer mehr Besucher zur Clubstage strömten. Zeitgleich spielte auf der Centerstage die Dänen von Volbeat, die mit ihrem neuen Gitarristen Rob Caggiano (Ex-Anthrax) die Bühne gnadenlos rockten. Weiter ging die Party dann mit The Prodigy, die zwar eine überwältigende Bühnenshow lieferten, aber deren Gastspiel für unseren Geschmack etwas zu kurz ausfiel.
Nachdem die ersten beiden Festivaltage wettertechnisch wirklich sonnig und bis auf eine kleine Regenschauer am Samstag trocken verliefen, war der finale Festivalsonntag von Regen und Nebel geplagt. Was wäre Rock am Ring ohne Ringwetter? Mit Regenjacke, wasserfesten Schuhen und Regenponchos bewaffnet starteten wir in die letzte Etappe. Auf der Centerstage startete man mit Musik von All Time Low, Royal Republic und Bad Religion die den immer wiederkehrenden Regen trotzten. Trotz bewölktem Himmel und den zwei vergangenen Festivaltagen in den Knochen, die wohl jeder im Publikum in den Beinen spürte, war die Stimmung ausgezeichnet. Der Sonntag auf der Alternastage stand ganz im Zeichen des Hip-Hops. Hier traten u. a. Acts wie Die Orsons, Blumentopf, A$AP Rocky, Dizzee Rescal oder Casper auf. Auf der Centerstage ging es mit Simple Plan weiter die mit ihrem Hit „Summer Paradise“ leider nicht die Sonne der letzten Tage zurückholen konnten, aber deren Auftritt von den mittlerweile immer größer werdenden Massen vor der Stage frenetisch gefeiert wurden. Nun folgten die sympathischen Karl-Marx-Städter von Kraftklub, die am Ring ihr bis dato größtes Konzert in ihrer noch so jungen Bandgeschichte spielten. Das Set startete direkt mit dem Kracher „Ich will nicht nach Berlin“. Von der ersten Sekunde an wurde mitgetanzt und mitgegröhlt. Die Band weiß wie man die Fans in eine Show einbezieht. Als Dankeschön gab es einige Busenblitzer von den weiblichen Fans im forderen Bereich. Weiter holten sich Kraftklub für den Track „Songs für Liam“ ihren befreundeten Kollegen Casper auf die Bühne, der den Text u. a. durch die Textzeilen „Hättest du mich auch geküsst, dich einfach auf mich draufgestürzt. Die Welt wär vielleicht besser – wie? – Frei.Wild endlich aufgelöst! Immer noch für Nazis kein go! Bitte, bitte Gott, gib mir nochmal ein Album von Eins Zwo!“, erweiterte. Als nächstes spielten dann die Sportfreunde Stiller, die mit ihrem neuen Album „New York, Rio, Rosenheim“ die Reise in die Eifel antraten. Neben neuen Songs wie „Applaus, Applaus“ oder „Eine Hymne auf dich“ spielten die Münchener aber auch alte Hits wie „Ein Kompliment“, „Ich Roque“ oder „Siehst du das genauso?“. Die Zugabe spielte die Band, die übrigens die meisten Auftritte bei Rock am Ring verbuchen kann, hoch oben auf dem Dach der Stage. Eine unglaubliche Aktion! Den Abschluss auf der „Center“ machten dann Green Day, die wie immer begeisterten. Mit ihrer extrem langen Set der aus einem Mix aus neuen und gut bekannten Songs bestand waren die Amerikaner rund um Frontmann Billie Joe Armstrong ein wirklich gelungener Abschlussact. Tracks wie „American Idiot“, „Holiday“, “Welcome To Paradise”, “Basket Case” oder “Minority” durften da natürlich nicht fehlen. Highlight war eine junge Dame die mit der Band zusammen auf der Bühne den Song „Longview“ performen durfte und im Anschluss eine Gitarre geschenkt bekam. Wer noch Kraft in den Beinen hatte lief nach dem Ende der Show noch schnell zur Alternastage wo Seeed aus Berlin für den wirklich letzten Act und einen grandiosen Abriss sorgten.
Gallerien
Tag 1: Freitag
Tag 2: Samstag
Tag 3: Sonntag